Während bei uns Unwetter die Tagestemperaturen Anfang Juli örtlich unter 15 °C drücken, sterben in Vancouver – einer Stadt, die für ihr mildes Pazifik-Klima bekannt ist – Menschen wegen einer ungewöhnlichen Hitzeperiode. Wenn selbst nachts das Thermometer nicht unter 30 °C fällt, gerät selbst ein gesunder Kreislauf an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit. Klimaanlagen schaffen Erleichterung, sind aber nicht überall zu installieren und aufgrund ihres Energieverbrauchs alles anders als nachhaltig. Das Raumklima lässt sich auch mit weniger aufwendigen Mitteln positiv beeinflussen.

Richtig lüften

Wer hat bloß das Kippfenster erfunden? Vielleicht ein Einbrecher, der seinen Kollegen die Arbeit erleichtern wollte. Ein Experte für gesundes Raumklima kann es jedenfalls nicht gewesen sein. Denn bei einem gekippten Fenster dauert der Luftaustausch durch den schmalen Spalt viel zu lange. Besser ist Stoßlüften, also das Fenster komplett öffnen, noch besser Querlüften, also das Erzeugen von Durchzug durch offene Fenster oder Türen an verschiedenen Seiten. Zwei Dinge gilt es aber zu beachten: Erstens hat das Lüften bei sommerlicher Hitze natürlich nur Sinn, solange die Luft draußen kühler ist als drinnen. Legen Sie das Lüften also in die Morgen- oder Abendstunden. Tagsüber bleiben die Fenster geschlossen. Zweitens sollten Sie nicht durch Räume lüften, in denen sich zu viel Feuchtigkeit befindet. Sie verteilt sich sonst in den anderen Räumen, und die Luftfeuchtigkeit steigt dort über das empfohlene Maß an. Entfernen Sie also zum Beispiel Feuchtigkeit im Bad von Spiegel oder Duschabtrennung mit einem Abzieher oder einem Lappen, oder lassen Sie einfach die Tür eines zu feuchten Raums geschlossen, solange Sie lüften.

Die Sonne bleibt draußen

Mit dem Sonnenlicht erhöht sich die Temperatur in Innenräumen und die Wärme kommt nicht mehr hinaus – der bekannte Treibhauseffekt. Idealerweise fangen Sie die Sonne bereits vor dem Fenster ab, indem Sie ein Außenrollo geschlossen halten. Ideal sind automatisch gesteuerte Systeme, die auch während Ihrer Abwesenheit für Sonnenschutz sorgen. Sind außen keine Rollläden vorhanden, zeigt auch die zweitbeste Lösung, ein innenliegender Sonnenschutz, deutliche Wirkung. Kleinere Fenster lassen sich ohne großen Installationsaufwand mit einem Minirollo ausstatten. Im Handel gibt es eine Vielzahl an Formen und Farben. Auch Maßanfertigungen sind erhältlich. Achten Sie bei der Auswahl des Materials darauf, dass das Rollo für den Sonnenschutz geeignet ist, also Sonnenstrahlen absorbiert oder reflektiert. Verdunklung allein ist keine Garantie dafür, dass auch die Wärme draußen bleibt.

Wärmespeicher anbringen

Als Eigentümer einer Immobilie haben Sie weitreichende Möglichkeiten, Ihr Haus gegen Sommerhitze zu schützen. Sie kennen das Prinzip von historischen Gemäuern: Die dicken Wände sind perfekte Wärmespeicher, die Hitze zunächst aufnehmen und erst wieder abgeben, wenn die Umgebung abkühlt. Diesen Effekt kann man bei Altbauten schon durch zusätzliche Trockenbauplatten im Dachausbau erreichen. In Mietwohnungen hilft ein Trick gegen heiße und stickige Räume: Feuchte Tücher oder Bettlaken fungieren wie Wände als Wärmespeichermassen – flächig im Raum aufgehängt, entziehen sie der Luft die Wärme und kühlen dadurch die Umgebung. Den Effekt können Sie auch zur Kühlung des Köpers nutzen, indem Sie ein feuchtes Handtuch auf Ihre Beine legen.

Bild: Bigstockphoto.com / DimaBerlin

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